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Chili: Ganzschön scharf!
Von «Ist das schon alles?» bis
«Wo ist die Feuerwehr?» – Chili hat jeden Schärfegrad zu bieten. Vor allem
aber bietet Chili viel Genuss.
Es gibt Momente, da wäre man gern
Kanarienvogel. Zum Beispiel, wenn einem beim Thailänder nach dem ersten Bissen
der Kopf wegfliegt. Vögeln fehlen nämlich die Sinneszellen, um Capsaicin wahrzunehmen. Denn so wird er genannt, der Stoff,
aus dem die Tränen sind: Capsaicin. Pfeffersprays
werden daraus hergestellt, Insektenvernichter und
Schmerzmittel.
Vor allem aber wird gekocht
damit. In Mexiko wie in Thailand, Indien und Nordafrika. Seinen Ursprung hat
der Chili – oder Peperoncini – in Südamerika.
Christoph Kolumbus hat ihn nach Europa gebracht; die Portugiesen sorgten dafür,
dass die botanisch mit Capsicum bezeichnete
Pflanzengattung auch Afrika, den Nahen Osten und Südostasien erreichte. Dass
Chili in heissen Ländern so beliebt ist, hängt mit
den «Nebenwirkungen» zusammen. Er ist antiseptisch, bakteriostatisch und
entzündungshemmend. Der Schärfegrad reicht von null bis Höllenfeuer. Sogar eine
eigene Masseinheit existiert: die Scoville-Einheiten,
die der Amerikaner Wilbur Scoville 1912 erfand.
Grundsätzlich reicht die Skala bis 16 Millionen (= reines Capsaicin).
Die schärfsten Chilis sind die Habaneros und Scotch
Bonnets mit 250 000 und 600 000 Einheiten.
Reif
fürs Guinnessbuch
Mittlerweile gibt es Züchtungen, die weit darüber
liegen. Im November 2013 wurde «Carolina Reaper» als
schärfste Chili-Sorte der Welt ins Guinnessbuch der Rekorde eingetragen. Der
gemessene Höchstwert lag bei über 2,2 Millionen Scoville.
Zum Vergleich: Rote Tabasco-Sauce hat einen Wert von 2500 bis 5000 Einheiten.
Doch schämen, dass man diese scharf findet, muss sich niemand. Rote
Tabasco-Sauce IST scharf.
Anfängerkram, finden jedoch Chiliheads, wie sich Hardcore-Fans
nennen. Chili ist für sie kein Lebensmittel, er ist Religion. In diesem Umfeld
gibt es eine eigentliche Industrie, die laufend neue Produkte lanciert. Die
Namen der Saucen sind Programm: Mega Death (Mega Tod). Pain
100 % (100 % Schmerz). Noch Fragen? Nach dem Probieren nicht mehr.
Dabei ist Chili durchaus Genuss. «Mit Chili wird alles besser». Der Gewürzspezialist würzt sogar Aprikosenwähe damit: «Ein Hauch von Aji amarillo dazu – ein Traum.» Nicht nur, weil die (mittelscharfe) Sorte ein leichtes Aprikosen-Aroma hat. Da das Capsaicin auf die Schmerz- und Wärmerezeptoren wirkt, nehme man andere Aromen besser wahr. Auch man auch bekennender Chilihead ist. Kennt man Momente, in denen die wohlige Schärfe zum feurigen Schmerz wird. Jogurt oder Brot lautet ein Tipp. Oder Schnaps – denn Capsaicin ist in Alkohol löslich. «Gut spülen, aber nicht schlucken: Sonst kommt’s zum berühmt-berüchtigten Nachburner.» Sprich, der Stoff setzt seine Wirkung in Magen und Darm frei.
Merguez + Harissa
Harissa ist eine aus dem
Maghreb stammende, scharfe Gewürzpaste aus frischen Chilischoten, Kreuzkümmel,
Koriandersamen, Knoblauch, Salz und Olivenöl. Heute ist Harissa
in der gesamten nordafrikanischen Küche (in Marokko als Sahka) bekannt, aber auch in
arabischen Ländern, in Israel und Europa. Es gibt verschiedene Rezeptvarianten
in den einzelnen Ländern, wobei die tunesische Version die schärfste ist, da
sie den grössten Chilianteil hat.
Zur Herstellung von Harissa
werden Chilischoten, Knoblauch und Gewürze in einem Mörser oder mit einem Pürierstab oder Standmixer fein zerkleinert und in der
Regel mit Olivenöl zu einer Paste verarbeitet. Teilweise werden auch Essig,
Minze, Koriander, Zitronensaft oder Oliven hinzugefügt. Industriell
hergestelltes Harissa ist im Handel in kleinen Dosen,
Tuben oder Gläsern (teilweise auch in Pulverform) erhältlich.
Es wird vielseitig als Würze zum Beispiel für Merguez, in Suppen und Saucen sowie zu Teigwaren und
Reisgerichten verwendet. In Tunesien dient Harissa
als Würzmittel für nahezu alle Gerichte und wird sogar als Brotaufstrich zum
Frühstück gegessen. Im Nahen Osten wird Harissa zu
Couscous gereicht.
Harissa Grundrezept
400g
rote,
sehr scharfe Pfefferschoten
unter der feurigen Sonne in Nordafrika trocknen lassen.
Die
Stiele entfernen, dann folgt die langwierige Arbeit der Trennung der Kerne von
dem "Schotenfleisch". Nach diesem Vorgang die Hände gründlich
waschen: Verletzungsgefahr bei Augenreiben !
Dann
in einem Steinmörser die ausgelesenen Chilis mit etwas Salz zerstossen, bis ein feines rotes Pulver entsteht. Achtung,
nur mit Mundschutz durchführen.
Alles
in einen Topf geben, zusammen mit einem Glas Wasser, einem Esslöffel Salz und
zwei pürierten Knoblauchs, mit
ein wenig Kümmel und Koriander würzen und mehrere Stunden
auf kleinem Feuer erhitzen, bis eine tolle Konsistenz entsteht.
Harissa - Ras el-Hanout
Ras el-Hanout
Abrakadabra in der
Küche
(Ras al-Ḥānūt ‚wörtlich: Kopf des
Ladens‘) ist eine ursprünglich marokkanische Gewürzmischung, die viele
unterschiedliche Zutaten vereint. Ras el-Hanout kann als „der Chef des Ladens“ verstanden
werden, weil die komplizierte Mischung nur vom Chef des Gewürzladens persönlich
hergestellt wird.
Warenkunde:
Der Duft Marokkos hat einen Namen; Ras el Hanout
Die Mischung
besteht - je nach gut gehütetem Familienrezept aus über 25 Gewürzen.
So finden sich süsse, scharfe
und bittere Aromen, einige davon sind im deutschsprachigen Raum nur sehr schwer
erhältlich, andere sind auch nicht unbedingt empfehlenswert, wie etwa Spanische
Fliege (ein getrockneter und gemahlener Käfer, auch als Aphrodisiakum bekannt).
Jedem das Seine:
Andere Länder,
andere Würzmischungen.
Indien hat Garam Masala,
Indonesien das Sambal Oelek
Thailand das Nam Prik
Grosse Teile
des arabischen Raums das Baharat
Marokko das Ras el Hanout
Familiensinn:
Chermoula (Petersilie, Koriandergrün,
Knoblauchzehen, Zitrone, Kümmel, Piment und Olivenöl) ist eine weitere
Würzmischung für fast jede marokkanische Familie ihr eigenes, spezielles Rezept
hat.
Basar; ein Muss
Marokko
gilt als Land der Gewürze: Der Besuch eines Gewürzsouks
(Gewürzgasse oder Gewürzmarkt) sollte daher zu jeder Marokkoreise gehören.
Chefsache:
Ras el
Hanout heisst „Mischung des Chefs“.
Wichtig
sind: Paprika, Koriander, Kurkuma, Muskat. Anis; Chili, Galgant (Ingwergewächs)
und Kardamon, aber auch Lavendel und Rosenblätter.
Vielseitig.
Mit Ras el
Hanout werden Fleisch (traditionell bedeutet das Lamm
und Poulet) Couscous, Reis und auch Gemüse gewürzt.
Ras el Hanout wird selbst für Dessert
als Gewürz verwendet.
Spanische Fliege:
Früher war auch die
Spanische Fliege (ein als Aphrodisiakum bekannter Käfer) Teil der Mischung.
Seit 1990 ist der Verkauf des Käfers in
Marokko allerdings verboten.
Ras el-Hanout Rezept
Hier ist eine mögliche Zusammenstellung, welche die Grundzutaten vereint, die in diversen Geschäften (Apotheke, Orient-, Asiashop, Reformhaus) auch im deutschsprachigen Raum erhältlich sein sollten:
Zutaten:
3 ganze Muskatnüsse
10 Rosenknospen, (getrocknet)
12 Zimtstangen
12 Blätter Macis,
(Muskatblüte)
1Teelöffel Anis
8 Stk
Gelbwurz
2 kleine Stk Veilchenwurzel
(eigentlich Schwertlilienwurzel)
2 getrocknete Chilischoten
1/2 Teelöffel
Lavendelblüten
1 Esslöffel weisser Pfeffer
2 Esslöffel Ingwerwurzel (getrocknet)
6 Gewürznelken
24 Pimentkörner, (Nelkenpfeffer)
20 weisse
oder grüne Kardamom kapseln
4 schwarze Kardamom kapseln,
(wilder Kardamom)
2 Stücke Galgantwurzel
Ganze Gewürze werden in einer Pfanne angeröstet bis sie
zu duften beginnen. Nach dem Abkühlen werden sie mit den restlichen Zutaten
vermischt, gemahlen und dann durch ein feines Sieb abgefüllt.
Ras el-Hanout ist geeignet für Couscous, Fleischgerichte und vieles andere aus der marokkanischen Küche.
Harissa
Für
ca. 1.5 dl Sauce
Zutaten:
·
10 getrocknete rote ganze
·
New-Mexican-Chilis
(mässig scharfe Sorte). Alternativ andere Chilis
verwenden, je nach Schärfe die Menge der Schoten anpassen.
·
2 EL Olivenöl
·
5 Knoblauchzehen
·
1 TL Kreuzkümmel,
·
gemahlen
·
1 TL Zimtpulver
·
1 TL Korianderkörner, gemahlen
Zubereitung:
Chilis von Stielen und Samen befreien, 15 Min. in heissem
Wasser einweichen. Dann die Chilis mit den übrigen Zutaten in einen Mixer geben
und pürieren. Die Sauce sollte die Konsistenz einer festen Paste haben. Harissa kann auf Vorrat hergestellt werden. Mit einem
dünnen Film Olivenöl bedeckt, hält sie sich im Kühlschrank mehrere Monate.
Chermoula
Chermoula besteht aus den beiden
frischen Grundzutaten Knoblauch und Koriander und enthält als weitere Zutaten
in der Regel Öl, eingelegte Zitronen und/oder Zitronensaft, Cumin,
sowie Salz. Es gibt verschiedene, von der Region abhängige Rezepte mit weiteren
Gewürzen. So kann Chermoula auch Zwiebeln,
Paprikapulver, schwarzen Pfeffer und/oder Safran enthalten. Die
Mischungsverhältnisse sind sehr unterschiedlich.
Eine marokkanische Version beinhaltet Petersilie, getrockneten Cumin (Kreuzkümmel), Paprikapulver, Salz und Pfeffer. Es ist die ursprüngliche Gewürzmischung für Grillfleisch und Fisch in der marokkanischen Küche.
Chili-ÖL
Vor- und
Zubereitungszeit: ca. 10 Minuten
Zutaten für 2.5 dl
·
Einige getrocknete Chilischoten
– je nach Gusto
·
2.5 dl Olivenöl
·
Eine kleine, gut verschliessbare Glasflasche
·
Das Öl kann auch mit frischen
Chilis hergestellt werden, wer Olivenöl nicht mag nimmt ein anderes. Die Öle
können auch gemischt werden
Zubereitung:
Entfernen Sie die Stiele von
den getrockneten Chilischoten und zerdrücken Sie diese leicht. So können diese
die Schärfe besser an das Öl abgeben.
Geben Sie die Chilis in eine Flasche. Je mehr Schoten Sie verwenden, desto
schärfer wird später das selbstgemachte Chili Öl.
Nun geben Sie das Öl darüber. Die Chilischoten werden erst mal an der
Oberfläche schwimmen.
Schütteln Sie die Flasche vorsichtig kurz und geben diese zum Lagern an einen
kühlen dunklen Ort. Achtung: Öl nicht in den Kühlschrank stellen, es kann sonst
ausflocken.
Alle paar Tage sollten Sie die Flasche erneut vorsichtig durchschütteln.
Nach ca. 2 bis 3 Wochen ist schon viel Aroma an das Öl abgegeben worden.
Idealerweise probiert man gelegentlich. Sollte das Öl die ideale Schärfe
erreicht haben können Sie die Chilis aus dem Öl nehmen.
Bei dieser Methode (man spricht von Kaltextraktion) nimmt das Öl die Schärfe
erst nach wenigen Wochen an.
Schnelle Version – wenn das Öl gleich verwendet
werden soll:
Chilischoten in kleine Stücke schneiden.
Öl in einen Topf geben und erhitzen. Das Öl sollte nur mässig
erhitzt werden die Schoten dürfen nicht verbrennen. Geben Sie die Chilischoten
hinzu und rühren das Öl für ca. 2 bis 3 Minuten ständig um.
Anschliessend nehmen Sie den Topf von der Flamme oder
Herd und lassen das Öl ca. 15 Minuten abkühlen.
Kann nun direkt in eine saubere Flasche abgefüllt werden. Die Chilis können
dabei mit einem Sieb herausgefiltert werden, so entsteht ein klares Chili Öl.
Süss-Scharfe Chilisauce
Vor- und
Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten
Zutaten für ca. 2.5 dl Sauce
·
1 rote Peperoni
·
2 Knoblauchzehen
·
8 scharfe Chili-Schoten
·
1,25 dl Reisessig
·
250 g Zucker
·
5 dl Wasser
Zubereitung:
Peperoni waschen, Stiel und Samen entfernen. Grob in ein paar Stücke
schneiden.
Knoblauchzehen schälen, bei den Chilis die Stiele abschneiden. Beides ebenfalls in grobe Stücke schneiden.
Mit dem Stabmixer oder in der Haushaltmaschine pürieren.
In einem grossen Topf den Essig mit dem Wasser
und dem Zucker zum Kochen bringen. Wichtig: Wirklich eine grosse Pfanne verwenden, die Sauce schäumt beim Aufkochen.
Die pürierten Chili-Paprika-Knoblauchzehen hineingeben und
aufkochen.
Die Mischung im Topf jetzt bei mittlerer Hitze auf etwa die Hälfte des
ursprünglichen Volumens einkochen – oder bis die gewünschte Konsistenz erreicht
ist.
Die Sauce noch heiss in (sterilisierte) Gläser abfüllen.
Grüne
Curry-Paste
Vor- und Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten
Zutaten für ca. 2.5 dl Sauce
·
1 EL geröstete Koriandersamen
·
1 EL geröstete Kreuzkümmelsamen
·
2-3 grüne Chilis – Samen
entfernen, falls es nicht zu scharf werden soll
·
2 kleine Schalotten, grob
gehackt
·
3 Knoblauchzehen
·
1 daumengrosses
Stück Ingwer geschält und gerieben
·
3-4 Kaffir-Limetten-Blätter,
man kann auch geriebene Zitronenschale verwenden
·
3 bis 4 Zweige Koriander
·
1 Stängel Zitronengras
·
1 TL dunkle Soja-Sauce
·
2 EL Fischsauce (oder mehr
Soja-Sauce)
·
1 TL Shrimp-oder
Garnelen-Paste
·
1 TL Zucker
Zubereitung:
Die Koriander- und die Kreuzkümmelsamen in einem Mörser zermahlen.
Zusammen mit den restlichen Zutaten in den Mixer geben, und so lange mixen, bis
eine feine grüne Paste entstanden ist.
Die Paste ist eine
hervorragende Basis für grünes Thai-Curry und lässt sich lange aufbewahren.
Merguez
Merguez ist eine scharf gewürzte Hackfleisch-Bratwurst (zumeist
Lamm) aus Nordafrika.
Herkunft
Durch den Zuzug von Einwanderern aus Nordafrika wurde sie
schnell in Frankreich populär. Von dort aus verbreitete sie sich im restlichen
Europa als Bestandteil der maghrebinischen Küche oder auch eigenständig als
Grillwurst (vor allem in Frankreich und seinen benachbarten Gebieten).
Zutaten
Die Wurst besteht aus Lamm- und Rindfleisch mit max. 20 % Fettgehalt. Die Masse wird zuvor stark gewürzt. Typisch sind Gewürze wie Kreuzkümmel, Paprika, Knoblauch, Harissa und Pfeffer.
Merguez
Chili Peppers, Pfefferschoten, spanische Pfeffer
Christoph Kolumbus' Reisen ab 1492 hatten auch zum Ziel,
das damalige Monopol Venedigs im Pfeffer- und Gewürzhandel zu brechen. Nachdem
er – seiner Vermutung nach – in Indien landete, lernte er dort scharfe Früchte
kennen, die von den Einwohnern zum Würzen von Speisen verwendet wurden.
Zunächst wurden diese Früchte nach dem bereits aus Indien bekannten schwarzen
Pfeffer Pimienta
genannt. Es ist unklar, ob Kolumbus glaubte, Verwandte des ihm bekannten
schwarzen Pfeffers gefunden zu haben, oder ob er den Vergleich bewusst
heranzog, um die Verwendung als Gewürz hervorzuheben. Die erste schriftliche
Erwähnung der Pflanzengattung stammt von der zweiten Fahrt Kolumbus’, während
der der mitgereiste Arzt Diego Alvarez Chanca die
Pflanze in einem Brief an die Auftraggeber der Reise erwähnte. Durch nach
Europa mitgebrachte Früchte konnten schon bald in Spanien die ersten Pflanzen
angebaut werden. Noch heute sind Paprika auch unter dem Namen „Spanischer
Pfeffer“ bekannt
Ein
paar Jahrzehnte später verbreitete sich der "spanische Pfeffer" auf der ganzen Welt, u. a. auch in
Indien (Chili Peppers).
Chilipulver
Chilipulver oder Chilipfeffer (englisch Chili Powder
oder Chili Mix) ist eine
scharfe US-amerikanische Gewürzmischung aus den Grundzutaten Cayennepfeffer,
Kreuzkümmel, Knoblauch und Oregano. Je nach Rezept kann sie zusätzlich Zimt,
Muskat, Gewürznelken, Koriander und weitere Zutaten enthalten. Chilipulver ist
ein typisches Gewürz der Tex-Mex-Küche. Es ist nicht
zu verwechseln mit feingemahlenem Chili, der im deutschsprachigen Raum als
Cayennepfeffer gehandelt wird.
Chilis wurden vermutlich von den Spaniern in Nordafrika eingeführt, die von 1535 bis 1574 einen Teil Tunesiens besetzt hielten, ehe sie von den Türken vertrieben wurden
Gewürzmarkt Bolivien / Chile
Rosenknospe
Knospe Rosen Rosen
Die Rosen (Rosa) sind die
namensgebende Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse. Die Gattung
umfasst, je nach Artauffassung des Bearbeiters, zwischen 100 und 250 Arten.
Diese bilden durch ihre typische Merkmalskombination von Stacheln, Hagebutten und unpaarig
gefiederten Blättern eine sehr gut abgegrenzte Gattung. Es sind Sträucher mit
meist auffälligen, fünfzähligen Blüten. Die meisten Arten sind nur in der
Holarktis verbreitet und wachsen bevorzugt auf kalkhaltigen Böden. Die
Wissenschaft von den Rosen wird als Rhodologie
bezeichnet.
Gärtnerisch wird zwischen Wildrosen
und Kulturrosen unterschieden. Die Rose wird seit der
griechischen Antike als „Königin der Blumen“ bezeichnet. Rosen werden seit weit
über 2000 Jahren als Zierpflanzen gezüchtet. Das aus den Kronblättern gewonnene
Rosenöl ist ein wichtiger Grundstoff der Parfumindustrie.
Knospe
Die Frucht der Rosen ist die Hagebutte: sie ist eine
Sammel-Nussfrucht. Die Einzelfrüchte sind einsamige Nüsschen von gelber bis
brauner Farbe. Sie sind vom mehr oder weniger fleischigen, vergrösserten
Blütenbecher umgeben, der innen oft behaart ist. In reifem Zustand ist die
Hagebutte fleischig bis ledrig, weich bis hart. Sie kann sich lange an der
Pflanze halten oder früh abfallen. Zur Fruchtreife ist sie häufig rot bis
orange, in seltenen Fällen braun bis schwarz.
Die wichtigste
Nutzung der Rosen ist die Verwendung als Zierpflanze, sowohl als Gartenpflanze
als auch als Schnittblume. Das Rosenöl wird in der Parfumindustrie verwendet.
Das bei der Gewinnung von Rosenöl anfallende Rosenwasser wird bei der
Herstellung von Marzipan und Lebkuchen verwendet.
Die Hagebutten
werden besonders gerne auch in Frühstücktees verwendet.
Frische Hagebutten werden auch zu Marmeladen verarbeitet.
Echter Galgant
Der Echte Galgant (Alpinia officinarum), auch Galgantwurzel, Kleiner Galgant, Galgant
oder Siam-Galgant genannt, ist
eine Pflanzenart, die zur Familie der Ingwergewächse gehört. Er wird als
Gewürz- und Heilpflanze verwendet.
Der Echte Galgant
ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1,50 Meter erreicht.
Es werden schlank-zylindrische, horizontal auswachsende Rhizome als Überdauerungsorgane gebildet. Die ganzrandigen
Laubblättersind ungestielt; sie werden 20 bis 30 cm lang und 1 bis
2,5 cm breit.
Das bis zu einem Meter lange Rhizom wird als Speisegewürz verwendet. Es
riecht würzig und schmeckt bitter aromatisch sowie schwach brennend, erinnert
etwas an Ingwer. Galgant ist Bestandteil von Gewürzmischungen (zum Beispiel
Curry oder Leberwurstgewürz) und wird auch bei der Herstellung von
Kräuterlikören geschätzt.
Die
Pflanzenheilkunde verwendet das im Rhizom vorhandene ätherische Öl
mit Gingerolen, Galangol, Flavonoiden und Gerbstoff. Neben der Anregung der Verdauung
wirken die Inhaltsstoffe krampflösend (karminativ)
sowie bakterien- und entzündungshemmend. Dadurch
bietet sich eine Verwendung bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden wie
Blähungen und Völlegefühl sowie bei leichten krampfartigen Beschwerden im
Magen-Darm-Bereich an.
Neben fungiziden Wirkungen konnten tumorhemmende Effekte
durch Galgant nachgewiesen werden.
Die Spanische Fliege als Potenzmittel und Reizgift
Bekannt ist der
Käfer vor allem durch das als Potenzmittel genutzte Pulver, welches aus den
zermahlenen Käfern besteht und ebenfalls als Spanische Fliege bezeichnet wird.
Dieses enthält den Wirkstoff Cantharidin, benannt nach der Käfergattung Cantharis,
zu der die spanische Fliege früher gezählt wurde.
Eine
Potenzsteigerung wird dem Mittel durch eine massive Reizung der Harnwege
nachgesagt, welche zu einer starken Erektion bis hin zu einer schmerzhaften
Dauererektion führen kann. Das sexuelle Verlangen wird durch die Einnahme der
Spanischen Fliege nicht gesteigert.
Bei Überdosierungen
kann das Zentralnervensystem angegriffen werden. In Extremfällen kommt es
innerhalb von zwölf Stunden zum Tod durch Lebervergiftung, Kreislaufkollaps und
Nierenversagen.
Die erhältlichen Präparate mit der Bezeichnung „Spanische Fliege“ stellen bei einer normalen Anwendung jedoch keine Gefahr dar, da sieden Wirkstoff tatsächlich nur in homöopathischer Dosierung enthalten
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